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StaRUG-KrisenTool

Seit dem 1.1.2021 sind alle Kapitalgesellschaften nach § 1 StaRUG dazu verpflichtet, ein Krisenfrühwarnsystem zu implementieren. Viele Unternehmen sind sich dieser Pflicht nicht bewusst und viele weitere sind mit der Implementierung überfordert. Für Personengesellschaften ist die Krisenfrüherkennung mindestens gleichwertig wichtig, denn das Vermögen des inhabergeführten Unternehmens ist direkt durch eine Krise betroffen.

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Das StaRUG-KrisenTool ist eine Excel-Vorlage, die Sie als Blaupause und Leitfaden benutzen können, um Unternehmenskrisen frühzeitig zu erkennen (vgl. StaRUG, KonTraG). 

Fragenkatalog

Der Fragenkatalog liefert Ihnen über 70 Fragen zu mehreren Unternehmensbereichen, die Ihnen helfen sollen, Gefahren und Schwachstellen zu identifizieren. Die Fragen haben eine Erklärung und geben Ihnen Platz um eine Einschätzung über Ihr Unternehmen durchzuführen. Sie können diese Fragen auch von mehreren Personen oder Abteilungen ausfüllen lassen, um ein umfassendes Bild von ihrem Unternehmen und den unterschiedlichen Sichtweisen zu bekommen. Die Erkenntnisse können Sie auch als Vorbereitung für die Risikoinventur benutzen, in der sämtliche Risiken strukturiert aufgeführt werden.

 

Darüber hinaus kann Ihnen dieser Fragenkatalog erste Hinweise darauf geben, welche Methoden der Krisenfrüherkennung für Sie sinnvoll sind.

Kennzahlen

Mit Kennzahlen können Abweichungen und somit ungünstige Verläufe erkannt werden. Kennzahlen zählen zu den operativen Frühwarnsystemen und sind die vielleicht am häufigsten benutzte Methode. Sie haben den Vorteil, dass diese einen konkreten Hinweis liefern, dem es nachzugehen gilt.

 

Die hier aufgeführte Analyse ist auf Monatsbasis, ggf. sind andere Zeiträume (Woche, Quartal) für Ihr Unternehmen besser geeignet. Kleinere Zeiträume haben den Vorteil, dass Abweichungen schneller auffallen, die Analyse sollte ihr Unternehmen aber nicht zu stark belasten (zeitlicher Aufwand).

Liquidität

Liquiditätsprobleme sind die Hauptverursacher von Insolvenzen (Zahlungsunfähigkeit). In der Liquiditätsplanung werden sämtliche Einzahlungen einer Periode den Auszahlungen gegenübergestellt. Der Zeithorizont sollte rollierend sein und sich auf die nächsten 24 Monate erstrecken. Dabei werden typischerweise für das nächste Quartal oder Halbjahr die Zahlen eher genau ermittelt und für die Folgemonate grobe Schätzungen vorgenommen.

 

Die hier aufgezeigte Vorlage ist auf Monatsbasis. In Abhängigkeit von Ihrem Unternehmen können Sie diese Planung auch auf Tages- oder Wochensicht durchführen. 

Indikatoren

Der Grundgedanke ist, dass manche Messgrößen (Indikatoren) mit der zukünftigen Situation des Unternehmens korreliert sind. Wenn sich diese verschlechtern (z.B. Anzahl Kundenbeschwerden), dann deutet das auch auf negative Entwicklungen für das Unternehmen hin. So sollen wichtige Umweltveränderungen frühzeitig erkannt werden; Indikatoren bieten einen besseren Blick in die Zukunft als Kennzahlen.

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In dem Tool sind mehrere Indikatoren beispielhaft aufgeführt.

Schwache Signale

In unserer Welt, die sich sehr schnell ändert, ist es für Unternehmen im Wettbewerb wichtig, Veränderungen mit genügend zeitlichem Vorlauf zu erkennen. Wer mit offenen Augen in die Zukunft schaut, kann nicht nur Unternehmenskrisen frühzeitig erkennen, sondern auch Chancen entdecken und somit als Pionier die Zukunft aktiv gestalten (und entsprechende Gewinne dabei generieren): man stelle sich nur vor, man hätte schon frühzeitig - vor der Konkurrenz - die Potentiale des Online-Handels für das eigene Unternehmen entdeckt.

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Doch wie kann man mit "offenen Augen in die Zukunft schauen"? Damit beschäftigt sich die strategische Frühaufklärung und der Ansatz nennt sich "Theorie der schwachen Signale". Grundgedanke ist die Sichtweise, dass alle massiven Veränderungen (Diskontinuitäten, Game-Changer, disruptive Technologien, Umbrüche) einen Entstehungsprozess haben, der sich durch „schwache Signale“ bemerkbar macht. So sind in den letzten Jahren vor allem technologische Entwicklungen zu vermerken, welche starke Diskontinuitäten auslösten. 

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Das Tool gibt Ihnen mehrere Beispiele und hilft Ihnen, schwache Signale strukturiert zu erfassen und zu analysieren.

Stresstest

Stresstests (bzw. Szenario-Analysen) sind wertvolle Methoden im Risikomanagement, die aufzeigen sollen, wovon Ihr Unternehmen in Zukunft bedroht werden kann. Sie geben uns ein Verständnis davon, wie schlimm sich bestimmte Entwicklungen auf das Unternehmen auswirken können und ob eine frühzeitige Vorsorge angebracht ist und auch wie wir beim Eintritt eines Problems reagieren müssen (Notfallplan). 

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In dem Tool sind mehrere Beispiele für Stress-Szenarien vorgegeben.

Risiko Inventur

Die Risikoinventur ist die Grundvoraussetzung für eine strukturierte Analyse der Risiken. Es empfiehlt sich, diese Liste der Risiken in einem Workshop mit mehreren Personen (optimalerweise aus allen Bereichen) anzufertigen. Geben Sie den Teilnehmern auch die Möglichkeit, im Nachgang Risiken mitzuteilen.

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Die in dem Tool vorbereitete Risikoinventur soll Anregungen geben und als Orientierungshilfe dienen. Gerne unterstütze ich Sie bei der Erstellung oder Überprüfung Ihrer Risikoinventur und den anderen hier aufgeführten Analysen.

 

Risikomatrix

Die Risikomatrix ist ein automatisches Ergebnis der Risikoinventur, Sie müssen daher keine weiteren Eingaben tätigen.

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Die Risikomatrix ist eine Abbildung, welche Ihnen hilft, die für Ihr Unternehmen wirklich schlimmen Risiken (Ereignis-Risiken) einfach zu erkennen.

Risiko-Aggregation

Die StaRUG-Forderung der Krisenfrüherkennung gibt es im Aktiengesetz (Art. 91, Abs. 2) bereits seit 1999 und fällt unter den Begriff KonTraG. Die Interpretationen von dieser „Schwester“ gehen in die Richtung, Risiken ganzheitlich, bzw. aggregiert betrachten zu müssen. Ein Risiko für sich allein kann vom betrachteten Unternehmen häufig problemlos abgefedert werden; schlimm wird es, wenn Risiken gemeinsam auftreten. Doch wie wahrscheinlich sind solche Konstellationen? Die Risikoaggregation betrachtet die Risiken in Ihrer Gesamtheit.

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Eine entsprechende VBA-Code Vorlage ist in dem Tool enthalten. Hinweis: Die Risikoaggregation benötigt Expertenwissen; gerne unterstütze ich Sie bei der Implementierung und Interpretation.

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